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WAGNERS Tabaklädeli - Zürich

Das, in der Züricher Altstadt in der Storchengasse 19 gelegene, alteingesessene Tabak - Lädeli der Familie René Wagner konnte in diesem Jahr sein 30-jähriges Firmenjubiläum feiern.

Dieses Ereignis sollte natürlich gebührend, in einem entsprechenden Rahmen und auch mit grossen Namen der Pfeifenmacherzunft am 17. September 2004 gefeiert werden, welches, ich möchte es hier gleich vorwegnehmen, voll gelungen ist.

Angekündigt war die Anwesenheit von Bo NORDH, Lars IVARSSON, Jess CHONOWITSCH und Jörn MICKE - und sie waren alle da!

Bo Nordh - Lars Ivarsson - Jess Chonowitsch

Jörn Micke (Foto: Ulrich Wöhrle)

Nun, wohl jedem Pfeifenenthusiasten klingeln bei der Nennung dieser Namen die Ohren und er bekommt glänzende Augen, so fiel auch mir die Entscheidung, ebenfalls nach Zürich zu reisen, natürlich entsprechend leicht. Mit meinem Freund Ulrich Anken, der zudem noch in unmittelbarer Nähe der Metropole lebt, wurde die Sache ausgemacht und los gings!

Die Feier fand im, dem Tabak-Lädeli unmittelbar gegenüberliegenden, "Hotel zum Storchen" statt. Als wir dann am Freitag, kurz nach 16.00 Uhr den Raum der Feierlichkeiten betraten, waren wir sofort von der dort herrschenden, sehr angenehmen Atmosphäre gefangen. Die erschienenen Gäste wurden mit Häppchen und einem, nebenbei bemerkt, hervorragenden Weisswein empfangen, in der Luft lag der süssliche, gelegentlich auch vom Geruch einer englischen Latakia-Note durchzogene, Duft von Preifentabak. Man war von einem, entsprechend dem Ereignis, voll angemessenen Ambiente umgeben. Selbstverständlich waren auch, wie schon weiter oben erwähnt, die angekündigten Herrschaften aus dem Norden Europas anwesend.

In der Mitte des Raumes standen vier Glasvitrinen, in welchen man die, überwiegend, erlesenen Stücke ausgiebig bewundern konnte, dahinter war das "Wagner-Team" unermüdlich und mit einer steten Freundlichkeit damit beschäftigt, den Wünschen und Fragen der Interessierten und der anwesenden Sammler nachzukommen.



Bo Nordh - "RAMSES"   
Bo Nordh - "SCHNECKE"   


Nach dieser kurzen Orientierung schritten auch wir zur Tat und nahmen die "Pfeifenraucherträume" in Augenschein. Ausgestellt waren insgesamt 70 Pfeifen zu einem Verkaufspreis von rund 160.000 EUR, davon alleine 49 Stücke von Jess Chonowitsch, darunter auch etliche Sandgestrahlte, 6 von Bo Nordh, 7 von Jörn Micke und 8 von Lars Ivarsson. Die teuersten Stücke zu je rund 10.000 EUR waren von Bo Nordh und Jörn Micke. Auch wir bekamen angesichts dieser Pracht glänzende Augen. Die Pfeifen konnten nun ausgiebig aus der Nähe befühlt und betrachtet werden und bei dem Einen oder Anderen der Anwesenden liess diese Tatsache so manche Schweissperle auf der Stirn erscheinen. Wann bekommt ein Pfeifenraucher eine "Schnecke" und einen "Ramses" von Bo Nordh, einen "Blowfish" in verschiedenen Ausführungen und Abwandlungen von Jess Chonowitsch und diverse, ebenfalls in verschiedenen Ausführungen, für Lars Ivarsson typische "Ei-Formen", gleichzeitig und in einem Raum zu sehen?



Lars Ivarsson - "EGG"    


Lars Ivarsson - "BLOWFISH"      


Die Pfeifen der Genannten gehören mit Sicherheit zu den sog. und oft erwähnten Highlights der Branche! Die Stücke dieses Dreigestirns, die mir besonders gefielen, glänzten durch eine, für jeden der Macher, typische Formensprache und eine wunderbare, gerade ob der Grösse einiger Pfeifen, Leichtigkeit und Ausbalanciertheit. Ein makelloses Grain der glatten Pfeifen und ein ebenso tadelloses Endfinish muss bescheinigt werden. Dieses sollte, gerade in dieser Liga, allerdings selbstverständlich sein, was bekanntermassen leider nicht immer zutrifft.



J. Chonowitsch - "BLOWFISH"      


Lediglich mit den Pfeifen von Jörn Micke konnte ich mich, angesichts seiner etwas eigenwilligen Formgebung und einem, für mich nicht nachvollziehbaren, Preis- Leistungsverhältnis hinichtlich der Verarbeitungsqualität und des Endfinishs nicht anfreunden. Im direkten Vergleich mit den Stücken der anderen Macher musste er, meiner Meinung nach, hier klar ins Hintertreffen geraten. Mit dieser Meinung stand ich, wie sich später in diversen Gesprächen herausstellte, nicht allein auf weiter Flur.



Jörn Micke - "EROTISCH" und "BAMBOO"   


Die Pfeifenmacher standen den interessierten Gästen jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung und so entwickelte sich am Rande die eine oder andere anregende und ebenso spannende Fachsimpelei rund ums Pfeifenrauchen und Pfeifenmachen. Dabei hatten wir das Vergnügen den, aus diversen Fachpublikationen bekannten, deutschen Pfeifen- sammler Ulrich Wöhrle persönlich kennen zu lernen. Es entwickelte sich im Fortgang eine überaus interessante Unterhaltung, wobei er einige recht amüsante Anekdoten seines Pfeifensammlerdaseins, zur Freude der Beteiligten, zum Besten gab!

Jess Chonowitsch - Lars Ivarsson - Bo Nordh - René Wagner



Lars Ivarsson erzählte uns ebenfalls eine recht lustige Geschichte: In der Zeit, als er begann seine Pfeifen auch in die USA zu exportieren, brachte er ein Paket, welches lediglich drei Pfeifen beinhaltete und daher nicht sonderlich schwer war, zur Post. Die vorgeschriebene Ausfuhrerklärung war beigefügt. In dieser musste das Nettogewicht - ca. 400 Gramm und der Wert - ca. 1.600,00$, angegeben werden. Einige Tage später meldete sich telefonisch der dänische Zoll bei ihm mit der Frage, ob er vielleicht aus Versehen das Komma im angegebenen Preis zwei Stellen nach rechts verschoben hätte. Als er nun dem Zollbeamten klar gemacht hatte, dass alles seine Richtigkeit hätte, sei dieser zur völlig über- raschenden Schlussfolgerung gekommen, dass dann ja 100 Gramm 400$ kosten würden. Lars hätte daraufhin erwähnt, dass er nicht beabsichtigt, dieses Schema zur Grundlage seiner künftigen Preiskalkulation zu machen.

Da ich während dieser Unterhaltung beiläufig erwähnte, dass ich es, aus welchen Gründen auch immer, versäumt hatte, in der krankheitsbedingt, nur kurzen Anwesenheit von Jörn Micke, diesen zu fotografieren, erklärte sich Herr Wöhrle sofort bereit, mir einige seiner Fotos zur Verfügung zu stellen. Dafür an dieser Stelle nochmals recht herzlichen Dank!

Nun, die Zeit verging, wie immer, im Fluge und gegen 20.00 Uhr war ein herrliches Event leider viel zu rasch zu Ende. Wir verabschiedeten uns von den Pfeifenmachern und von Familie Wagner und traten, um eine überaus positive Erfahrung reicher, die Heimreise an.



BO NORDH



LARS IVARSSON



JESS CHONOWITSCH



JÖRN MICKE






Mein besonderer Dank gilt der Familie Wagner und deren Mitarbeiterinnen für die mir, beim Fotografieren, entgegengebrachte Geduld!






© 28.09.2004 by Klaus Buhles



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